ein Haufen Tabletten, die nebeneinander auf einem Tisch liegen

Reiseapotheke mit Kindern: Was Eltern wirklich einpacken müssen [Checkliste 2025]

Hendrik
Von
Hendrik
Ich bin leidenschaftlicher Luftfahrtfan – mein Traum war es immer, selbst ins Cockpit zu steigen. Leider hat mir eine Rot-Grün-Schwäche den Weg zum Piloten versperrt. Doch...
27 Min Lesezeit

Eine gut ausgestattete Reiseapotheke mit Kindern ist unverzichtbar für jeden Familienurlaub. Kinder sind besonders anfällig für Krankheiten und Infektionen, da ihr Immunsystem sich noch entwickeln muss. Kleinere Verletzungen, Durchfall oder Fieber treten bei Kindern häufiger auf und können den lang ersehnten Urlaub schnell beeinträchtigen.

Die richtige Reiseapotheke für Kleinkinder und Babys unterscheidet sich je nach Alter und Reiseziel. Was in die Reiseapotheke mit Kindern gehört, hängt davon ab, ob Sie mit einem Baby oder einem bereits mobilen Kleinkind unterwegs sind. Wichtig ist auch, dass spezifische Produkte wie Insektenschutzmittel mit dem Wirkstoff EBAAP oder Icaridin für Kinder ab zwei Jahren geeignet und entsprechend gekennzeichnet sind.

In diesem Artikel finden Eltern eine umfassende Checkliste für 2025, die alle wesentlichen Medikamente und Pflegemittel auflistet, die auf Reisen unbedingt mit an Bord sein sollten. Von Fiebermedikamenten über Mittel gegen Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu speziellen Empfehlungen für beliebte Reiseziele wie Thailand oder die Türkei – dieser Leitfaden sorgt dafür, dass Familien gut vorbereitet und entspannt in den Urlaub starten können.

Was gehört in die Reiseapotheke mit Kindern?

Die Zusammenstellung einer sorgfältig durchdachten Reiseapotheke mit Kindern kann über Erfolg oder Misserfolg des Familienurlaubs entscheiden. Je nach Alter des Kindes, Reiseziel und Reisedauer variiert der genaue Inhalt. Dennoch gibt es Grundausstattungen, die in keiner Reiseapotheke fehlen sollten.

Fieber, Schmerzen & Erkältung

Bei Fieber und Schmerzen sind altersgerechte Medikamente unverzichtbar. Für Kinder eignen sich besonders Säfte auf Basis von Paracetamol oder Ibuprofen, da diese besser einzunehmen sind als Tabletten. Zäpfchen sollten bei warmen Temperaturen vermieden werden, da sie bei etwa 36°C zu schmelzen beginnen. Ein digitales Fieberthermometer gehört ebenfalls zur Grundausstattung.

Bei Erkältungssymptomen ist ein abschwellendes Nasenspray oder Nasentropfen (z.B. mit Xylometazolin 0,05% ab 2 Jahren) besonders wichtig, vor allem bei Flugreisen. Dies hilft, den Druckausgleich während Start und Landung sicherzustellen. Für die sehr trockene Luft im Flugzeug empfehlen sich außerdem Nasentropfen auf Basis einer physiologischen Kochsalzlösung.

Gegen Husten können pflanzliche Säfte mit Efeu oder Thymian-Efeu (beide ab 1 Jahr anwendbar) Linderung verschaffen. Besonders vor einer Flugreise sollte ein erkältetes Kind sicherheitshalber vom Kinderarzt untersucht werden.

Magen-Darm-Beschwerden

Magen-Darm-Probleme zählen zu den häufigsten Reisebeschwerden, besonders bei Kindern. Für Durchfall sind Elektrolytlösungen essenziell, um den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen. Wichtig zu wissen: Für Kinder bis zwölf Jahren sind Durchfallmittel mit dem Wirkstoff Loperamid nicht geeignet. Stattdessen sollten Mittel auf Basis von Lactobazillen verwendet werden.

Bei Übelkeit und Reisekrankheit hilft der Wirkstoff Dimenhydrinat, der als Sirup oder Zäpfchen erhältlich ist. Die Dosierung muss allerdings streng nach Körpergewicht und Alter erfolgen. Ab 6 Jahren kann alternativ auch Ingwerwurzel eingesetzt werden.

Gegen Verstopfung helfen Lactulose-Sirup oder Macrogol nach ärztlicher Absprache. Bei Blähungen wirken Simeticon oder Dimeticon als Emulsion.

Hautprobleme & Insektenstiche

Der Schutz der empfindlichen Kinderhaut vor Sonne und Insekten ist während des Urlaubs besonders wichtig. Für den Sonnenschutz sollte eine spezielle Kindersonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30) verwendet werden. Bei Kindern unter 14 Jahren wird ein mineralischer Sonnenschutz mit Zinkoxid oder Titandioxid empfohlen.

Für den Insektenschutz eignen sich für Kinder ab 6 Monaten bis 3 Jahre Produkte mit dem Wirkstoff Icaridin. Der Wirkstoff DEET wird generell erst ab 8 Jahren empfohlen, wobei die Konzentration für Kinder unter 9 Jahren nicht höher als 30 Prozent sein sollte. Juckreizstillende Gele und eine Zeckenzange oder -karte sollten ebenfalls nicht fehlen.

Zur Wundversorgung gehören hautfreundliche Wunddesinfektionsmittel (z.B. mit Octenidin, das nicht brennt), steriles Verbandsmaterial, Pflaster in verschiedenen Größen und eine Wund- und Heilsalbe mit Dexpanthenol oder Zinkoxid.

Augen, Ohren & Nase

Augen- und Ohrenprobleme treten auf Reisen häufig auf. Sterile Kochsalzlösung in Ampullen eignet sich hervorragend zum Reinigen von verstopften Nasen oder verklebten Augen. Bei Ohrenschmerzen können schmerzstillende Ohrentropfen mit Phenazon und unterstützend abschwellende Nasentropfen helfen.

Für Augenentzündungen sind Augentropfen mit steriler Kochsalzlösung zum Spülen oder mit Augentrost-Extrakt (Euphrasia) hilfreich. Im Badeurlaub sollten zudem Ohrstöpsel mitgenommen werden, um einer Badeotitis vorzubeugen.

Allergien & Notfallmedikamente

Rund 16 Prozent aller Kinder und Jugendlichen zwischen 0 und 17 Jahren leiden an Allergien wie Heuschnupfen, Neurodermitis oder Asthma. Daher sollten antiallergische Mittel ein fester Bestandteil jeder Reiseapotheke sein.

Für Kinder eignen sich je nach Alter verschiedene Antihistaminika: Dimetinden ab 1 Jahr, Cetirizin oder Loratadin ab 2 Jahren. Bei bekannter Neigung zu schweren allergischen Reaktionen (Anaphylaxie) ist das vom Arzt verordnete Notfallset mit Adrenalin-Autoinjektor lebenswichtig und muss immer griffbereit sein.

Bei stärkeren allergischen Hautreaktionen können Kortisoncremes mit niedrig dosiertem Hydrocortison (0,25-0,5%) helfen. Bei Kindern unter 6 Jahren sollten diese jedoch nur nach ärztlicher Verordnung angewendet werden.

Nicht zuletzt sollten wichtige Dauermedikamente in ausreichender Menge (etwa 1/3 mehr als für den Zeitraum üblich) mitgenommen werden. Diese sollten zur Hälfte im Handgepäck transportiert werden, falls der Koffer abhanden kommen sollte.

Checkliste nach Altersgruppen: Baby, Kleinkind, Kind

Bei der Zusammenstellung einer Reiseapotheke für Kinder ist das Alter der kleinen Reisenden entscheidend. Die Bedürfnisse eines 6 Monate alten Babys unterscheiden sich grundlegend von denen eines 3-jährigen Kindes. Daher ist eine altersspezifische Anpassung des Inhalts unverzichtbar.

Reiseapotheke Baby 6 Monate

Bei Säuglingen im Alter von etwa 6 Monaten ist besondere Vorsicht geboten. Ihr Immunsystem ist noch nicht vollständig entwickelt, wodurch sie anfälliger für Infekte sind. Die empfindliche Babyhaut benötigt zudem speziellen Schutz vor äußeren Einflüssen.

Für die Allerkleinsten sind folgende Produkte essentiell:

  • Fieberzäpfchen, Fiebertropfen oder Fiebersaft (nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt)
  • Nasentropfen mit Kochsalzlösung (abschwellende Nasentropfen nur nach klarer ärztlicher Anweisung)
  • Entschäumer-Tropfen gegen Blähungen und Koliken
  • Gel gegen Zahnungsschmerzen, falls die ersten Zähnchen kommen
  • Wund- und Heilsalbe oder Zinksalbe für wunden Po

Wichtig: Bei Säuglingen dieses Alters sollte jede Medikamentengabe ausschließlich nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen. Außerdem ist zu beachten, dass Babys unter einem Jahr niemals direkter Sonne ausgesetzt werden sollten. Stattdessen sind Schatten, UV-Schutzkleidung und ein Sonnenhut der beste Schutz.

Zum Schutz vor Insekten eignen sich für Babys hauptsächlich Moskitonetze über Bett und Kinderwagen sowie schützende Kleidung. Auf Insektenschutzmittel (Repellents) sollte in diesem Alter weitgehend verzichtet werden.

Reiseapotheke Baby 1 Jahr

Mit etwa einem Jahr werden Kinder mobiler und die Reiseapotheke muss entsprechend angepasst werden. Dennoch bleibt die grundlegende Ausstattung ähnlich wie bei jüngeren Babys.

Für Einjährige sollte die Reiseapotheke zusätzlich folgende Produkte enthalten:

  • Antihistaminika (z.B. mit Dimetinden ab 1 Jahr) bei Allergien oder Insektenstichen
  • Pflanzliche Hustensäfte (z.B. mit Efeuextrakt, nach ärztlicher Rücksprache)
  • Elektrolytlösungen zum Ausgleich des Flüssigkeitsverlusts bei Durchfall
  • Kühlungsgel zur Linderung von Beschwerden nach Insektenstichen
  • Nicht-brennende Desinfektionsmittel für kleine Wunden

Allerdings gilt nach wie vor: Bei Durchfall sollten Sie bei Kindern dieses Alters besonders wachsam sein. Die meisten Durchfallmedikamente sind erst für Kinder ab zwei Jahren zugelassen. Um Beschwerden aufgrund ungewohnter Ernährung vorzubeugen, empfiehlt es sich, Babys vollständig zu stillen oder auf abgepackte Babynahrung zurückzugreifen.

Bei der Auswahl von Insektenschutzmitteln kann in diesem Alter bereits in Absprache mit dem Arzt niedrig dosiertes Icaridin verwendet werden, je nach Produkt ab 6 Monaten. DEET hingegen ist für Einjährige tabu.

Reiseapotheke Kleinkind 2 Jahre

Im Alter von zwei Jahren werden Kinder deutlich aktiver und neugieriger, wodurch sich die Anforderungen an die Reiseapotheke erneut ändern. Die korrekte, an Alter und Gewicht angepasste Dosierung bleibt entscheidend.

Für Zweijährige sollte die Reiseapotheke folgende spezifische Produkte enthalten:

  • Paracetamol und Ibuprofen als Saft oder Zäpfchen gegen Fieber und Schmerzen
  • Abschwellende Nasentropfen oder -sprays (z.B. mit Xylometazolin 0,05%)
  • Probiotika (z.B. mit Saccharomyces boulardii) bei Durchfall
  • Cetirizin oder Loratadin (ab 2 Jahren) bei allergischen Reaktionen
  • Insektenschutzmittel mit dem Wirkstoff EBAAP oder Produkte mit Icaridin, speziell für Kinder geeignet

Bei Kindern dieses Alters können bereits vorsichtig spezielle Sonnenschutzmittel verwendet werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass diese keine hormonell beeinflussenden chemischen UV-Filter (z.B. Octocrylen) enthalten sollten. Sonnencremes mit mineralischem UV-Filter sind eine gute Alternative und besonders verträglich für Kinderhaut, auch wenn sie einen weißen Film hinterlassen.

Reiseapotheke für Kinder ab 3 Jahren

Ab dem dritten Lebensjahr können Kinder schon besser beschreiben, was ihnen fehlt. Die Reiseapotheke wird umfangreicher und kann nun auch Mittel enthalten, die für jüngere Kinder nicht geeignet sind.

Für Kinder ab 3 Jahren sollte die Reiseapotheke folgende zusätzliche Produkte umfassen:

  • Mittel gegen Reiseübelkeit (Dimenhydrinat als Sirup oder Zäpfchen)
  • Niedrig dosierte Hydrocortisoncreme (0,25%-0,5%) bei Hautreaktionen (nur nach ärztlicher Verordnung)
  • Lutschtabletten bei Halsschmerzen für ältere Kinder
  • Insektenschutzmittel mit niedrig dosiertem DEET (ab 3 Jahren, max. 20-30%)
  • Nasenspray und Hustensaft in altersgerechter Dosierung

Ab 6 Jahren können dann auch Kaugummi-Dragées gegen Reiseübelkeit eingesetzt werden. Ebenso können als Alternative zu Medikamenten bei manchen Kindern Akupressur-Bänder gegen Reiseübelkeit helfen.

Unabhängig vom Alter gilt: Die Reiseapotheke sollte immer unzugänglich für Kinder aufbewahrt werden. Eine verschließbare Tasche ist dafür bestens geeignet. Zudem sollten Medikamente möglichst kühl und trocken gelagert werden, da beispielsweise Fieberzäpfchen bereits ab 30 Grad schmelzen können.

Transport und Lagerung der Reiseapotheke

Die richtige Lagerung und der sichere Transport der Reiseapotheke sind entscheidend für die Wirksamkeit der Medikamente. Selbst die beste medizinische Ausrüstung nützt wenig, wenn Arzneimittel durch falsche Aufbewahrung ihre Wirkung verlieren. Gerade mit Kindern unterwegs muss die Balance zwischen Zugänglichkeit für Eltern und Sicherheit vor Kinderhänden gefunden werden.

Medikamente im Auto, Flugzeug oder Zug

Das Transportmittel bestimmt maßgeblich, wie Medikamente am besten mitgeführt werden. Im Auto erhitzen sich Medikamente im Handschuhfach oder auf der Hutablage besonders schnell und können dadurch unbrauchbar werden. Ein geeigneter Platz ist unter dem Vordersitz, da es dort vergleichsweise kühl bleibt. Sollte dem Kind unterwegs übel werden, sind die Medikamente so auch schnell griffbereit.

Bei Flugreisen gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen. Wichtige und temperaturempfindliche Medikamente sollten grundsätzlich im Handgepäck transportiert werden, da im Frachtraum Temperaturen unter dem Gefrierpunkt herrschen können. Diese extremen Temperaturen können zur Zersetzung von Säften, Salben und Tropfen führen. Für Insulin und andere Injektionspräparate ist dies besonders kritisch, da sie ihre Wirksamkeit komplett einbüßen können.

Für die Sicherheitskontrollen am Flughafen sollten Eltern beachten: Medikamente in Originalverpackung transportieren und bei verschreibungspflichtigen Mitteln eine ärztliche Bescheinigung (idealerweise auch auf Englisch) mitführen. Dies vermeidet unnötige Diskussionen bei den Kontrollen.

Kühltasche oder Handgepäck?

Die Entscheidung zwischen Kühltasche und Handgepäck hängt von den mitzuführenden Medikamenten ab. Grundsätzlich sollten wichtige Notfall- und Dauermedikamente stets im Handgepäck sein. Daher gilt die Faustregel: Mindestens die Hälfte wichtiger Medikamente gehört ins Handgepäck.

Für temperaturempfindliche Medikamente wie Insulin ist eine zertifizierte Medikamenten-Kühltasche unverzichtbar. Diese speziellen Taschen gewährleisten einen sicheren Temperaturbereich zwischen +2° und +8° C über mehrere Stunden. Allerdings ist dabei zu beachten: Kein direkter Kontakt zwischen Kühlakkus und Medikamenten. Die Medikamente könnten sonst gefrieren und dadurch unwirksam werden.

Für Familien mit chronisch kranken Kindern ist es ratsam, eine ausreichende Menge an Dauermedikation mitzunehmen – etwa ein Drittel mehr als für den Reisezeitraum benötigt wird. Zusätzlich sollte vorab geklärt werden, ob die Medikamente im Reiseland problemlos eingeführt werden dürfen.

Was tun bei Hitze oder Frost?

Die meisten Arzneimittel sollten bei Raumtemperatur (15 bis 25 Grad) gelagert werden. Bei höheren Temperaturen können besonders Medikamente mit flüssiger oder weicher Konsistenz Schaden nehmen:

  • Zäpfchen können bereits ab 30 Grad schmelzen, wodurch sich der Wirkstoff ungleichmäßig verteilt
  • Bei Cremes und Salben können sich die Bestandteile wie Fett und Wasser trennen
  • Asthmasprays lassen sich bei Hitze oft nicht mehr richtig dosieren

Als einfacher und effektiver Hitzeschutz hat sich haushaltsübliche Alufolie bewährt. In Folie gewickelte Medikamente erhitzen sich selbst in praller Sonne nur geringfügig. Ungeschützt können sie sich hingegen auf bis zu 70 Grad erwärmen, was zur Zersetzung führt.

Bei Reisen in warme Regionen sollte man außerdem auf Zäpfchen verzichten, wenn keine kühle Aufbewahrung gewährleistet werden kann. Stattdessen empfehlen sich Säfte oder Tropfen als hitzebeständigere Alternative.

Kindersichere Aufbewahrung

Die beste Reiseapotheke nützt nichts, wenn sie für die Kleinen zugänglich ist. Daher gilt: Die Reiseapotheke muss unbedingt außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Eine verschließbare Tasche bietet hier den nötigen Schutz.

Zur sicheren Aufbewahrung gehört auch Ordnung in der Reiseapotheke. Es empfiehlt sich, Medikamente für Kinder von denen für Erwachsene zu trennen. Alle Arzneimittel sollten in der Originalverpackung und gemeinsam mit dem Beipackzettel aufbewahrt werden. So haben Eltern alle wichtigen Informationen zur Anwendung, Lagerung und Haltbarkeit direkt griffbereit.

Am Urlaubsort selbst sollte nach Ankunft geklärt werden, wo die Medikamente am besten aufbewahrt werden können. Im Hotelzimmer eignet sich der Kühlschrank für kühlpflichtige Medikamente. Das Badezimmer ist hingegen wegen der hohen Luftfeuchtigkeit ungeeignet.

Durch die richtige Lagerung und den sicheren Transport der Reiseapotheke können Eltern sicherstellen, dass im Notfall alle Medikamente ihre volle Wirkung entfalten und gleichzeitig für Kinder unerreichbar bleiben.

Reiseapotheke anpassen: Türkei, Thailand & Co.

Je nach Reiseziel müssen Eltern die Reiseapotheke für ihre Kinder spezifisch anpassen. Besonders bei Fernreisen können lokale Gesundheitsrisiken auftreten, die zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen erfordern.

Reiseapotheke Thailand mit Kindern

Thailand bietet wundervolle Landschaften und vielfältige Erlebnisse für die ganze Familie, stellt jedoch auch besondere Anforderungen an die Reiseapotheke. Vor allem die Standardimpfungen gemäß dem deutschen Impfplan sollten aktuell sein. Zusätzlich empfiehlt sich eine Hepatitis A-Impfung für alle Familienmitglieder.

Bei einer Reise nach Thailand ist es wichtig, dass fiebersenkende Mittel ausschließlich auf Paracetamol-Basis verwendet werden. Achtung: In Dengue-Fieber Gebieten wie Thailand dürfen keinesfalls Ibuprofen, Aspirin oder Diclofenac eingesetzt werden, da diese Wirkstoffe im Fall einer Infektion zu schwerwiegenden Komplikationen führen können.

Die Reiseapotheke für Thailand sollte außerdem beinhalten:

  • Elektrolytlösungen bei Durchfall
  • Mückenschutzmittel (speziell für Kinder)
  • Temperaturfeste Medikamente (über 25°C lagerfähig)
  • Mittel gegen Sonnenbrand und hochwertige Sonnenschutzmittel

Reiseapotheke mit Kindern Türkei

In die Türkei-Reiseapotheke müssen nicht so viele zusätzliche Artikel eingepackt werden wie für tropische Regionen. Dennoch gibt es einige wichtige Besonderheiten zu beachten. Für typische Touristengebiete wie Antalya, Bodrum oder Istanbul sind keine zusätzlichen Impfungen erforderlich.

Allerdings sollten Eltern unbedingt auf wasserfeste Pflaster achten, damit diese bei Wasserkontakt nicht sofort abfallen. Für Individualreisen zwischen Mai und Oktober ist eine antiseptische Salbe ratsam, da sich bei der herrschenden Luftfeuchtigkeit Wunden und Insektenstiche leicht infizieren können.

Obwohl viele Apotheken in türkischen Touristengebieten gut ausgestattet sind, sollten wichtige Medikamente in ausreichender Menge mitgenommen werden. Dies gilt besonders für Medikamente gegen bekannte Allergien.

Wasserdesinfektion & Mückenschutz

Circa 80 Prozent aller Reiseerkrankungen sind laut Weltgesundheitsorganisation auf verunreinigtes Wasser zurückzuführen. Daher ist die Trinkwasseraufbereitung auf Reisen unverzichtbar.

Für die Wasserdesinfektion eignen sich verschiedene Methoden:

  • Abkochen: Die sicherste Methode gegen Krankheitserreger. Bei 100°C reichen bereits wenige Sekunden
  • Chlortabletten: Eine günstige Alternative, wirksam gegen Bakterien und Viren innerhalb von 30 Minuten
  • Wasserfilter: Entfernen zuverlässig Bakterien und Protozoen

Beim Mückenschutz für Kinder ist das Alter entscheidend. Für Kinder ab 1 bis 3 Jahre sollten Eltern Mückenmittel auf Icaridinbasis verwenden. Ab dem vollendeten 5. Lebensjahr können auch Produkte mit DEET-Basis eingesetzt werden, wobei die Konzentration für Kinder unter 9 Jahren nicht höher als 30 Prozent sein sollte.

Besonders wichtig ist zudem, dass der Mückenschutz speziell für Kinder geeignet und entsprechend gekennzeichnet ist. Diese Mittel haben eine geringere Wirkstoffkonzentration und sind für Kleinkinder besser verträglich.

Malariagebiete vermeiden

Mit kleinen Kindern sollten Malariagebiete grundsätzlich gemieden werden. Kinder unter fünf Jahren sollten keinesfalls in solche Regionen reisen. Dies betrifft hauptsächlich den Südosten der Türkei an der Grenze zu Syrien, wo ein geringes Malaria-Risiko besteht. Bei Reisen nach Antalya, Bodrum, Istanbul oder Kappadokien besteht hingegen kein Malaria-Risiko.

Für Reisen in die östliche Türkei (Grenze zu Syrien, Irak, Iran, Armenien, Georgien) ist es außerdem ratsam, gegen Typhus, Diphtherie, Tollwut und Hepatitis A & B geimpft zu sein.

Sollte eine Reise in ein Malaria-Gebiet unvermeidbar sein, ist eine frühzeitige reisemedizinische Beratung unerlässlich. Dabei kann der Arzt eine altersgerechte Malaria-Prophylaxe verordnen und weitere Schutzmaßnahmen empfehlen.

Wichtige Dokumente & Vorbereitung vor der Reise

Neben der perfekten Zusammenstellung der Reiseapotheke selbst ist die sorgfältige Vorbereitung vor der Reise entscheidend für einen unbeschwerten Urlaub mit Kindern. Vorausschauende Planung kann im Ernstfall wertvolle Zeit sparen und unnötige Sorgen vermeiden.

Impfpass & U-Heft nicht vergessen

Der Impfpass sollte vor jeder Auslandsreise kontrolliert werden, um Impflücken rechtzeitig schließen zu lassen. Dies gilt besonders für Kinder, deren Immunsystem sich noch entwickelt. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) weist darauf hin, dass selbst in Europa immer wieder einzelne Krankheitsausbrüche von impfpräventablen Krankheiten auftreten.

Folgende Dokumente gehören stets ins Reisegepäck:

  • Impfpass (vorzugsweise die internationale Version)
  • U-Heft (Kindervorsorgeheft)
  • Krankenversicherungskarte (EHIC für Reisen innerhalb der EU/EWR/Schweiz)
  • Gegebenenfalls Allergiepass

Diese Dokumente sollten stets griffbereit im Handgepäck transportiert werden – am besten zusammen mit dem Reisepass. Bei Notfällen im Ausland ist es außerdem wichtig, dass der behandelnde Arzt direkt aus dem Impfpass ersehen kann, ob noch ein Impfschutz gegen Tetanus oder gegebenenfalls gegen Tollwut vorliegt.

Reiseapotheke mit dem Kinderarzt abstimmen

Ein Gespräch mit dem Kinderarzt idealerweise ein bis zwei Monate vor Reiseantritt ist ein unverzichtbarer Schritt bei der Reisevorbereitung. Der Arzt kann individuelle Risiken abhängig von Reiseziel, Dauer, Alter und Gesundheitszustand des Kindes besprechen.

Wichtige Themen für das Arztgespräch sind:

  • Aktueller Stand der Standardimpfungen
  • Notwendigkeit spezieller Reiseimpfungen (z.B. Hepatitis A, Typhus)
  • Mögliche Malariaprophylaxe
  • Kindgerechte Dosierungen wichtiger Medikamente

Der Kinderarzt kann zudem wertvolle Tipps zur Zusammenstellung der Reiseapotheke geben und über gesundheitliche Risiken am Reiseziel aufklären. Diese professionelle reisemedizinische Beratung ist besonders empfehlenswert, da spezialisierte medizinische Fachkräfte über aktuelle Risiken informiert sind.

Notfallnummern & Apotheken vor Ort recherchieren

Die richtige Anlaufstelle im Notfall zu kennen, kann viel Kopfzerbrechen ersparen und sogar lebensrettend sein. Daher sollten Eltern vor der Reise die wichtigsten Notrufnummern für das Reiseziel recherchieren und griffbereit haben.

Innerhalb der EU gilt die einheitliche Notrufnummer 112. Diese funktioniert in allen EU-Ländern und ist so einprägsam, dass sie auch in Stresssituationen leicht zu merken ist. Allerdings können in vielen Ländern auch die nationalen Notrufnummern parallel genutzt werden.

Vor der Reise empfiehlt es sich außerdem:

  • Notfallnummern der Botschaften und Konsulate zu notieren
  • Kontaktdaten des Kinderarztes mitzunehmen
  • Sich über Krankenhäuser und Apotheken am Zielort zu informieren

Bei einem Notruf im Ausland ist eine klare Kommunikation entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden. Es kann hilfreich sein, sich vorab einige landesspezifische Begriffe wie „Polizei“, „Feuer“ und „Arzt“ anzueignen.

Reiseversicherung für Kinder prüfen

Gesetzliche Krankenversicherungen bieten bei Auslandsreisen keinen ausreichenden Schutz. Sie sind nur innerhalb der Europäischen Union gültig und erstatten Kosten für medizinische Behandlungen oft nur anteilig. Selbst mit der europäischen Krankenversicherungskarte sind Familien außerhalb Deutschlands im Krankheitsfall nicht ausreichend versorgt.

Besonders wichtig: Die gesetzliche Krankenversicherung beteiligt sich nicht an den Kosten für einen Rücktransport, selbst wenn dieser medizinisch sinnvoll ist. Eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung für die Familie ist daher unverzichtbar.

Beim Abschluss einer Reiseversicherung für Kinder sollten Eltern darauf achten, dass Kinder meist bis zum 25. Lebensjahr im Familientarif geschützt sind. Adoptiv-, Stief- oder Pflegekinder sind ebenfalls mitversichert. Bei Familien ist zudem einer der häufigsten Gründe für einen Reise-Rücktritt, dass das Kind krank wird, weshalb auch eine Reiserücktrittsversicherung sinnvoll sein kann.

Reiseapotheke fürs Handgepäck: Was muss rein?

Auf längeren Reisen ist eine kleine Handgepäck-Reiseapotheke unverzichtbar, wenn Eltern keinen direkten Zugriff auf den Koffer haben. Diese spezielle Auswahl an Medikamenten sollte auf die besonderen Bedürfnisse während der Reise abgestimmt sein und mögliche Probleme der Anreise abdecken.

Fiebermittel & Nasentropfen griffbereit

Bei Flugreisen sind abschwellende Nasentropfen besonders wichtig. Diese sollten etwa 30 Minuten vor Start und Landung angewendet werden, um den Druckausgleich im Kinderohr zu unterstützen. Ist das Kind erkältet, hilft eine kurze Anwendung vor Abflug und Landung, Ohrenschmerzen zu vermeiden. Allerdings sind abschwellende Nasentropfen nur bei vorhandener Erkältung empfehlenswert.

Fiebermittel wie Ibuprofen-Zäpfchen oder -saft gehören ebenfalls ins Handgepäck. Außerdem ist Paracetamol während des Fluges erlaubt und kann bei Kopfschmerzen oder anderen leichten Beschwerden helfen.

Kochsalzlösung & Traubenzucker

Kochsalzlösung in Ampullen ist vielseitig einsetzbar: zum Ausspülen der Nase, was besonders Babys beim Druckausgleich im Flugzeug hilft, oder zum Reinigen von verklebten Augen. Die sehr trockene Luft im Flugzeug (oft nur 20 Prozent Luftfeuchtigkeit) lässt die Schleimhäute austrocknen, weshalb Nasenspray auf Kochsalzbasis hilfreich ist.

Traubenzucker ist ein praktischer Energiespender, falls es unterwegs zu Brechdurchfall kommt. Obwohl Traubenzucker besonders schnell vom Körper aufgenommen wird, hält dieser Energieschub nicht lange an. Dennoch kann er im Notfall das Energielevel kurzfristig erhöhen.

Desinfektionstücher & Handgel

Desinfektionsmittel im Handgepäck unterliegen strengen Regeln: Sie dürfen eine Packungsgröße von 100 ml nicht überschreiten und müssen mit anderen Flüssigkeiten in einem verschließbaren Plastikbeutel mit einem Fassungsvermögen von einem Liter verpackt sein. Insgesamt darf jeder Fluggast einen Liter Flüssigkeit mitnehmen, also zehn Mal 100 ml.

Desinfektionstücher hingegen gehören nicht zu den Flüssigkeiten und können frei im Handgepäck transportiert werden. Diese sind ideal zum Desinfizieren von Oberflächen an öffentlichen Orten wie Flugzeug- oder Bahn-Toiletten.

Reiseübelkeit unterwegs behandeln

Reiseübelkeit betrifft Kinder besonders stark, vor allem zwischen zwei und zwölf Jahren. Äußere Anzeichen wie Schwitzen oder Blässe sind erste Warnzeichen. Gegen Reiseübelkeit helfen Medikamente mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat, die es als Kaugummis für größere Kinder gibt. Für Kinder ab vier Jahren eignen sich Präparate mit Cinnarizin.

Bei kleineren Kindern empfehlen sich Reisezäpfchen, die sowohl der Übelkeit vorbeugen als auch die Beschwerden lindern können. Wichtig: Reisetabletten sollten nicht bei Kindern unter drei Jahren eingesetzt werden – und bei älteren Kindern nur dann, wenn alle anderen Maßnahmen scheitern.

Fazit: Gut vorbereitet, entspannt reisen

Eine gut ausgestattete Reiseapotheke ist zweifellos ein unverzichtbarer Begleiter für jede Familie, die mit Kindern verreist. Die richtige Vorbereitung entscheidet maßgeblich über einen entspannten Urlaub ohne gesundheitliche Sorgen. Besonders wichtig bleibt dabei, die Reiseapotheke stets dem Alter der Kinder sowie dem Reiseziel anzupassen.

Unquestionably gehört zu einer durchdachten Reiseapotheke mehr als nur Pflaster und Fiebermittel. Je nach Destination müssen zusätzliche Medikamente und Hilfsmittel eingepackt werden – beispielsweise spezielle Sonnenschutzmittel für Thailand oder wasserbeständige Pflaster für den Türkeiurlaub. Darüber hinaus sollten Eltern vor der Abreise wichtige Dokumente wie Impfpass und U-Heft nicht vergessen.

Die sorgfältige Aufbewahrung der Medikamente spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Temperaturschwankungen können die Wirksamkeit beeinträchtigen, weshalb eine kindersichere, aber für Eltern stets zugängliche Lagerung gewährleistet sein muss. Außerdem sollten Familien essentielle Medikamente teilweise im Handgepäck transportieren, falls der Koffer verloren geht.

Eine frühzeitige Absprache mit dem Kinderarzt trägt wesentlich zur optimalen Vorbereitung bei. Dieser kann individuelle Empfehlungen aussprechen und auf spezielle Risiken am Reiseziel hinweisen. Zusätzlich hilft eine Auslandskrankenversicherung, unerwartete finanzielle Belastungen im Krankheitsfall zu vermeiden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Mit der richtigen Reiseapotheke und guter Vorbereitung können Familien auch kleinen gesundheitlichen Herausforderungen gelassen begegnen. Die investierte Zeit in die Zusammenstellung einer durchdachten Reiseapotheke zahlt sich mehrfach aus – durch Sicherheit, Entspannung und letztendlich einen rundum gelungenen Familienurlaub voller schöner Erinnerungen statt unnötiger Sorgen.

Artikel teilen
Folgen:
Ich bin leidenschaftlicher Luftfahrtfan – mein Traum war es immer, selbst ins Cockpit zu steigen. Leider hat mir eine Rot-Grün-Schwäche den Weg zum Piloten versperrt. Doch meine Begeisterung für Flugzeuge, Flughäfen und das Fliegen selbst ist geblieben – und gewachsen. Heute teile ich mein Wissen, meine Erfahrungen und jede Menge Reisetipps mit allen, die das Fliegen genauso fasziniert wie mich.